Die größten Konzentrationen von DHA innerhalb des Körpers finden sich im Gehirn, im Nervensystem und in der Netzhaut, wo es in Form von Phospholipiden in die Zellmembranen eingebaut wird. DHA übt einen positiven Einfluss auf die Struktur und Funktion von Membranen aus und ist eine Vorläufersubstanz von entzündungshemmenden und nervenschützenden Verbindungen. Eine ausreichende Zufuhr von DHA (zum Beispiel aus Fisch oder Algen) ist daher entscheidend für eine gute Funktion des (zentralen) Nervensystems.
Eine länger anhaltende suboptimale Aufnahme von DHA (und EPA) erhöht das Risiko von Störungen im Bereich des Denkens, des Verhaltens, der Stimmung und/oder des Sehens. Ein breites Spektrum an Erkrankungen wird hiermit in Zusammenhang gebracht, das von Entwicklungsstörungen über Depressionen, bipolare Störungen, Schizophrenie, Borderline-Störungen, Stress und Aggression bis hin zum kognitivem Verfall und Demenz im späteren Lebensabschnitt reicht.
Eine ausreichende Versorgung mit DHA (und der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure) ist entscheidend für die Bildung und Entwicklung des zentralen Nervensystems. Studien zeigen, dass DHA-Supplementierung während der Schwangerschaft und Stillzeit deutlich positive Auswirkungen auf die visuelle, kognitive und motorische Entwicklung des Kindes hat und unter anderem im Zusammenhang mit einem höheren IQ im Alter von 4 Jahren und einer besseren neurologischen Entwicklung im Alter von 5,5 Jahren steht.
Wie eine Studie zeigt, haben gesunde Schulkinder (7-9 Jahre) mit einem niedrigen DHA-Blutspiegel im Vergleich zu Kindern mit einem hohen DHA-Spiegel mehr Schwierigkeiten beim Lesen und ein schlechteres Gedächtnis. Darüber hinaus sind sie emotional labiler und zeigen mehr Problemverhalten. Die zu diesem Ergebnis gelangende britische Studie zeigt, dass ein verringerter DHA-Status auch erhebliche Auswirkungen auf das Denken und Verhalten von gesunden Schulkindern ohne ausgeprägte Lern- und Verhaltensstörungen wie ADHS und Legasthenie verursacht.
Ein guter DHA-Status ist in allen Altersgruppen wichtig für die Funktion des Gehirns. In einer placebokontrollierten Studie führte eine DHA-Supplementierung (1160 mg/Tag über 6 Monate) im Vergleich zu gesunden jungen Erwachsenen mit geringer DHA-Zufuhr aus der Nahrung zu signifikanten Verbesserungen bei Gedächtnis und Reaktionszeit.
Es liegen immer mehr wissenschaftliche Beweise dafür vor, dass eine Erhöhung der Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren (insbesondere DHA) das Risiko des altersbedingten kognitiven Verfalls reduziert und Krankheitsprozesse, die zu einer vaskulären Demenz oder Alzheimer führen, im Frühstadium verlangsamt. Bei älteren Patienten mit Depressionen und leichtem kognitivem Abbau verringerten sich depressive Symptome durch die Erhöhung der DHA- oder EPA-Zufuhr, während Verbesserungen im Denken und der Wahrnehmung körperlichen Wohlbefindens eher mit einer höheren DHA-Zufuhr verbunden waren.
Zahlreiche Studien belegen die signifikante Rolle, die Omega-3-Fettsäuren bei der primären und sekundären Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen spielen (können), vor allem durch die Verringerung des Risikos für koronare Herzerkrankungen. Dies wirkt sich indirekt auch auf die Blutzufuhr zum Gehirn aus, sodass Omega 3 auf mehr als nur eine Weise zu einer guten Gesundheit und Entwicklung des Gehirns beiträgt.
Lesen Sie auch die Monographie Omega-3-Fettsäuren (DHA ) für mehr wissenschaftliche Hintergründe und Informationen über Indikationen, Anwendung und Dosierung.