Die heutige Behandlung von Typ-2-Diabetes besteht aus diätetischen Maßnahmen in Kombination mit Medikamenten wie Metformin. Aber eine natürliche Alternative ist mehr als willkommen: Metformin hat Nebenwirkungen, von Magen-Darm-Symptomen bis hin zu Lebererkrankungen [1]. Eine neue Studie zeigt, dass Sulforaphan die beste natürliche Alternative ist [2].
Zunächst wurde anhand von 50 Genen, bei denen zuvor ein Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes festgestellt worden war, ein genetisches Profil der Erkrankung erstellt. Dieses wurde mit Arzneimittelprofilen verglichen, um herauszufinden, welche Substanzen den größten Einfluss auf die Genexpression in Leberzellen ausüben. Sulforaphan erwies sich dabei als das von der Theorie her effektivste Mittel.
Um dieses Resultat zu überprüfen, legten die Forscher Kulturen mit Leberzellen von an Typ-2-Diabetes erkrankten Ratten an und versetzten sie mit Sulforaphan. Die Zellen schienen daraufhin tatsächlich weniger Glucose zu produzieren. Außerdem verringerte sich die Glucoseintoleranz in vergleichbarem Maße wie bei Metformin.
Sulforaphan wurde anschließend zwölf Wochen lang am 97 adipösen Freiwilligen mit Typ-2-Diabetes getestet. Die Gruppe, die Sulforaphan supplementierte, zeigte am Ende der Studie signifikant niedrigere Blutzuckerwerte als die Kontrollgruppe.
Die Forscher weisen darauf hin, dass weitergehende Forschung notwendig ist, um Metformin durch Sulforaphan zu ersetzen, dass die Ergebnisse jedoch bereits jetzt vielversprechend sind. Gleichzeitig sind sie optimistisch, dass ihre statistische Methode verwendet werden kann, um auch für andere Medikamente die besten natürlichen Alternativen zu finden.
Sulforaphan ist ein Metabolit von Glucoraphanin, einem wichtigen Inhaltsstoff von Brassica italica (Brokkoli). Die gesundheitlichen Wirkungen von Brokkoli sind in der Regel auf die hohen Konzentrationen an Glucosinolaten zurückzuführen, insbesondere auf die aus ihnen abgeleiteten Verbindungen wie Glucoraphanin [3]. Auch andere Brassica-Arten wie Senf, Raps, Pak Choi und Rüben enthalten Glucosinolate, aber Brokkoli enthält die höchsten Konzentrationen. Dies macht ihn zur besten Quelle für Sulforaphan. Daher ist es wichtig, ihn als reiche Quelle von Sulforaphan in die Ernährung Ihrer Klienten aufzunehmen. Doch Vorsicht: Beim Kochen gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Eine Supplementierung in höheren Dosen ist daher – besonders bei (Prä-) Diabetes, dringend anzuraten.
Und die Nebenwirkungen? Sind nicht nennenswert. Allerdings gibt es einige mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten, die Sie beachten müssen. Darüber erfahren Sie mehr in unserer wissenschaftlichen Monographie zu Brassica italica.
[1] http://www.apotheek.nl/medicijnen/metformine#wat-zijn-mogelijke-bijwerkingen
[2] Axelsson AS, Tubbs E, Mecham B, Chacko S, Nenonen HA1, Tang Y1, Fahey JW, Derry JMJ, Wollheim CB, Wierup N, Haymond MW, Friend SH, Mulder H, Rosengren AH, Sulforaphane reduces hepatic glucose production and improves glucose control in patients with type 2 diabetes, Sci Transl Med. 2017 Jun 14;9(394).
[3] http://www.naturafoundation.nl/monografie/brassica_italica.html