Cytokine und Depressionen unter der Lupe

Freitag 8-Februar-2019

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Gestresst, depressiv, nervös oder frustriert. Dies sind einige Beispiele für negative Stimmungen, die laut Forschung mit höheren Entzündungswerten im menschlichen Körper verbunden sind. In diesem Artikel möchten wir den Zusammenhang zwischen Cytokinen und Depressionen behandeln.

 

Eine Reihe von Studien wurde durchgeführt, um die Rolle des Immunsystems bei Depressionen zu untersuchen. Die Forscher nehmen an, dass sowohl externe als auch interne Faktoren von Depression zu einer erhöhten Freisetzung von proinflammatorischen Cytokinen führen.


Was sind Cytokine?

Das natürliche Immunsystem setzt sich aus verschiedenen weißen Blutkörperchen zusammen, darunter Monozyten, Makrophagen, Neutrophile und NK-Zellen. Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren werden von den weißen Blutkörperchen aufgespürt und aufgefressen oder vernichtet.
Die Koordination der Reaktion des Immunsystems auf Krankheitserreger wird unter anderem durch Cytokine gesteuert. Das sind Proteine, die an bestimmte Rezeptoren binden und damit ein spezifisches Signal übermitteln. Es gibt sowohl entzündungsfördernde (proinflammatorische) als auch entzündungshemmende (antiinflammatorische) Cytokine.


Erhöhte Plasmakonzentrationen

Eine Studie zeigt, dass die Plasmakonzentrationen von proinflammatorischen Cytokinen, wie IL-6 und IL-8, während einer Depression erhöht sind (Van West et al., 2005). Eine neuere Studie hat sogar gezeigt, dass Cytokine den Verlauf und die Schwere von Depressionen beeinflussen können. Dabei wurden nicht nur erhöhte Serumkonzentrationen der proinflammatorischen Cytokine nachgewiesen, sondern auch des Akutphasenproteins CRP, das ebenfalls ein guter Marker für das Vorliegen einer Entzündung ist (Young et al., 2014).

 

Wissenschaftlicher Fortschritt

Auf diese Weise fördern Cytokine also Entzündung, mit der möglichen Folge, dass sie sich noch stärker ausbreitet. Wenn dieser Prozess nicht gehemmt oder rückgängig gemacht wird, kann sich die Erkrankung weiter verschlimmern. Glücklicherweise hat die Wissenschaft hier aber bereits große Fortschritte gemacht und vielversprechende neue Therapieansätze zur Bekämpfung der Entzündungsreaktionen entwickelt. Wie Sie in all unseren Kursen erfahren, stehen Ernährung, Bewegung, Supplementierung und Lebensstilinterventionen immer im Mittelpunkt. Auch bei der Behandlung von Depressionen!

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Quellen

http://www.tijdschriftvoorpsychiatrie.nl/assets/articles/articles_1336pdf.pdfhttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25128861