Mit Jiaogulan einfacher Fett verbrennen

Donnerstag 11-März-2021

Als Ergebnis eines sitzenden Lebensstils in Kombination mit einem Überfluss an Nahrung haben viele Menschen mit einem Überschuss an Energie zu kämpfen, der als Fett gespeichert wird. Durch das Vorhandensein dieser überschüssigen Fettreserven befindet sich der Körper ständig in einer Komfortzone. Die Körperzellen verspüren nicht das Bedürfnis, aktiv nach körpereigenen Energiequellen zu suchen, um diese anschließend zur Energie- oder Wärmegewinnung zu verbrennen. Bevor der Körper selbst Fett verbrennt, muss zunächst ein Signal vorliegen, das einen Energiemangel anzeigt. Ein solches Energiedefizit kann durch Kältereize, intensiven Sport oder Fasten hervorgerufen werden. Es gibt auch Pflanzen, wie z. B. Gynostemma pentaphyllum, oder Jiaogulan, deren Wirkstoffe die Energieproduktion ankurbeln und den Fettabbau anregen, indem sie ein Energiedefizit imitieren.

AMPK reguliert den Energiestoffwechsel

Alle menschlichen Zellen nehmen kontinuierlich ihren eigenen Energiestatus wahr. Prozesse, die Energie erzeugen, sollten mit Prozessen, die Energie verbrauchen, im Gleichgewicht sein. So kann es nie zu einem Überschuss oder zu einem Mangel kommen. Manche Situationen führen zur Wahrnehmung eines Energiemangels in Form eines ATP-Mangels in unseren Zellen. ATP steht für Adenosintriphosphat und ist der universelle Stoff, der in der Zelle schnell in Energie umgewandelt werden kann. Diese Energie kann dann u. a. zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, zur Muskelkontraktion oder zur Herstellung von Baustoffen für den Körper verwendet werden.

Der Regler und Steuerer dieser Energiebilanz ist die Adenosin-Monophosphat-aktivierte Proteinkinase (AMPK). Diese Kinase erkennt sehr subtile Schwankungen in unserem Energiehaushalt und wird aktiviert, wenn es in der Zelle zu einem ATP-Mangel kommt. Die Reaktion von AMPK ist sehr effizient. So sorgt aktiviertes AMPK logischerweise dafür, dass alle Prozesse, die ATP kosten, unterdrückt werden, während alle Prozesse, die ATP produzieren können, stimuliert werden. Konkret führt die Aktivierung von AMPK zu einer erhöhten Aufnahme von Glukose und Fetten aus dem Blutkreislauf, die zur Produktion von ATP verbrannt werden. Auch die Organellen, die für die Verbrennung dieser Stoffe verantwortlich sind, sind nun in ihrer Funktion und in ihrer Anzahl erhöht. Diese Organellen werden Mitochondrien genannt und sind sozusagen die Energiefabriken unserer Zelle. Unter dem Einfluss von AMPK steigt also die Anzahl der Energiefabriken pro Zelle [1].

Außerdem werden nun alle überflüssigen oder weniger funktionstüchtigen Teile der Zelle abgebaut, um wiederverwendet zu werden oder um ihre Baustoffe zur Bildung von ATP zu verbrennen. Dieser Prozess wird Autophagie genannt und ermöglicht einer Zelle das Überleben, auch wenn weniger Energie zur Verfügung steht [1,2].

Wenn es uns also gelingt, AMPK zu aktivieren, läuft unser Stoffwechsel schneller und unsere Zellen können länger überleben.

AMPK mit Lifestyle aktivieren

Wie können wir jetzt sicherstellen, dass AMPK aktiviert wird? Es wird aktiv, wenn ein Energiemangel erkannt wird. Es ist daher sinnvoll, den Zellen regelmäßig ein kurzfristiges Energiedefizit zu verschaffen, z. B. durch intermittierendes Fasten, intensive Bewegung. Kältereize (z. B. Schwimmen in kaltem Wasser oder kaltes Duschen) können ebenfalls ein kurzfristiges Energiedefizit verursachen und den Körper dazu anregen, die Körpertemperatur hoch zu halten [3-5].

Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) als „Unsterblichkeitskraut“

Außerdem gibt es Pflanzen und Substanzen in der Natur, die AMPK aktivieren können. Einer der bekanntesten und stärksten Aktivatoren von AMPK ist eine asiatische Kletterpflanze namens Jiaogulan, oder Gynostemma pentaphyllum. Jiaogulan enthält 2 Saponine vom Dammaran-Typ (Damulin A und Damulin B), die beide AMPK stark aktivieren. Darüber hinaus enthält diese Pflanze eine einzigartige Kombination von Polysacchariden, Flavonoiden, Sterolen, Aminosäuren und einigen anderen essentiellen Elementen wie Kupfer, Eisen und Zink. Diese komplette Palette an Inhaltsstoffen macht Jiaogulan zu einer einzigartigen Pflanze, die in der traditionellen chinesischen Medizin als „Unsterblichkeitskraut“ bezeichnet wird [6-9].

Jiaogulan ist eine Pflanze, die neben der Durchführung von, manchmal drastischen, Änderungen des Lebensstils, als Ergänzung von Menschen mit Stoffwechselstörungen verwendet werden kann, bei denen es deutliche Hinweise auf eine reduzierte Fettverbrennung, Glukoseintoleranz und Kälteunverträglichkeit gibt. Metabolische Störungen sind sehr häufig und liegen dem Metabolischen Syndrom zugrunde. Das Metabolische Syndrom ist gekennzeichnet durch Übergewicht oder Adipositas, Insulinresistenz oder Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und Dyslipidämie. Das Vorhandensein einer Reihe dieser Risikofaktoren führt zu einer stark erhöhten Mortalität und einer stark reduzierten Lebensqualität. Neben der Ernährung und dem Lebensstil kann hier auch eine Supplementierung einen Mehrwert bieten. Denken Sie vor allem an Aktivatoren der AMPK wie Jiaogulan.

Wissen in der Praxis

•Stoffwechselstörungen sind weit verbreitet und gehen mit einer verminderten Lebensqualität und einem erhöhten Risiko für alle möglichen Erkrankungen einher

•Stoffwechselstörungen können durch die Kombination von Lebensstil und Ernährung, eventuell ergänzt durch eine Supplementierung, wirksam behandelt werden

•Intermittierendes Fasten, Kalorienrestriktion, Kältereize und Sport sind gute und notwendige Lebensstil-Interventionen zur Behandlung von Stoffwechselstörungen

•Die Beeinflussung des Energiestoffwechsels kann auch mit Hilfe von Kräutern wie Jiaogulan erfolgen

Literatur

1. Hardie DG. Keeping the home fires burning: AMP-activated protein kinase. J R Soc Interface. 2018;15(138).

2. Moore MN. Lysosomes, Autophagy, and Hormesis in Cell Physiology, Pathology, and Age-Related Disease. Dose Response. 2020 Sep;18(3):1559325820934227.

3. O’Neill HM. AMPK and Exercise: Glucose Uptake and Insulin Sensitivity. Diabetes Metab J. 2013 Feb;37(1):1–21.

4. Mulligan JD, Gonzalez AA, Stewart AM, Carey HV, Saupe KW. Upregulation of AMPK during cold exposure occurs via distinct mechanisms in brown and white adipose tissue of the mouse. J Physiol. 2007 Apr 15;580(Pt. 2):677–84.

5. Speakman JR, Mitchell SE. Caloric restriction. Mol Aspects Med. 2011 Jun;32(3):159–221.

6. Nguyen PH, Gauhar R, Hwang SL, Dao TT, Park DC, Kim JE, et al. New dammarane-type glucosides as potential activators of AMP-activated protein kinase (AMPK) from Gynostemma pentaphyllum. Bioorg Med Chem. 2011 Nov 1;19(21):6254–60.

7. Lee HS, Lim S-M, Jung JI, Kim SM, Lee JK, Kim YH, et al. Gynostemma Pentaphyllum Extract Ameliorates High-Fat Diet-Induced Obesity in C57BL/6N Mice by Upregulating SIRT1. Nutrients. 2019 Oct 15;11(10):2475.

8. Chi A, Tang L, Zhang J, Zhang K. Chemical composition of three polysaccharides from Gynostemma pentaphyllum and their antioxidant activity in skeletal muscle of exercised mice. Int J Sport Nutr Exerc Metab. 2012 Dec;22(6):479–85.

9. Gauhar R, Hwang S-L, Jeong S-S, Kim J-E, Song H, Park DC, et al. Heat-processed Gynostemma pentaphyllum extract improves obesity in ob/ob mice by activating AMP-activated protein kinase. Biotechnol Lett. 2012 Sep;34(9):1607–16.