Das westliche Standardernährungsmuster trägt zur Entwicklung von kardiometabolischen Krankheitsbildern bei [1]. Ein Faktor, der das Risiko einer Verschlimmerung dieser Krankheitsbilder erhöht, ist die metabolische Entzündung, die auch als Metaflammation bezeichnet wird. Es ist bekannt, dass das westliche Standardernährungsmuster in Kombination mit Bewegungsmangel diese metabolische Entzündung verstärkt [2].
Bluthochdruck ist ein Risikofaktor
Einer der Risikofaktoren bei kardiometabolischen Erkrankungen ist hoher Blutdruck. Eine aktuelle Studie untersuchte den Effekt einer Ernährungsumstellung auf den Blutdruck bei Menschen mit Metabolischem Syndrom (MetS) [3]. Interessant an dieser Studie ist, dass einigen der Studienteilnehmern zusätzlich zur Ernährungsumstellung eine Lebensstilintervention empfohlen wurde. Es wurde untersucht, ob diese Lebensstilintervention den Effekt der Ernährung auf den Blutdruck veränderte.
An der Studie nahmen 71 Personen mit MetS und hohem systolischen Blutdruck teil. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen befolgten die DASH-Diät für 3 Monate. DASH steht für Dietary Approach to Stop Hypertension. Es handelt sich um eine Diät, die speziell zur Senkung von Bluthochdruck entwickelt wurde. Sie ähnelt der mediterranen Diät und ist daher reich an Obst und Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten, Fisch und magerem weißen Fleisch.
Eine der Gruppen fastete vor Beginn der DASH-Diät 5 Tage lang. Während dieser Tage wurden keine festen Nahrungsmittel aufgenommen.
Während des Fastens sahen die Forscher eine Veränderung des Immunsystems und des Darmmikrobioms der Teilnehmer. Während die Aktivität des angeborenen Immunsystems stabil blieb, nahm die Aktivität eines Teils des erworbenen Immunsystems ab. Außerdem veränderte sich die Zusammensetzung des Darmmikrobioms der Teilnehmer während des Fastens signifikant. Insbesondere die gesundheitsfördernden Bakterien, die helfen, den Blutdruck zu senken, nahmen während des Fastens zu. Bei den Teilnehmern, die nur die DASH-Diät befolgten, wurden diese Veränderungen nicht beobachtet.
Eine Senkung des Blutdrucks wurde in beiden Gruppen beobachtet, aber das Fasten vor der DASH-Diät wirkte als Katalysator für das Wachstum der schützenden Mikrobiota im Darm. Dies verbesserte schnell den Gesundheitszustand der Fastenteilnehmer und ermöglichte es ihnen, ihren Medikamentenverbrauch zu reduzieren oder die Medikamente manchmal sogar abzusetzen. Ihre Ergebnisse hielten auch länger an als die von den Menschen, die nur die DASH-Diät befolgt hatten.
[1] Collaborators GBDD. Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990-2017: a
systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017.Lancet393, 1958–1972
(2019).
[2] Christ, A. & Latz, E. The Western lifestyle has lasting effects on metaflammation.Nat. Rev.
Immunol.19, 267–268 (2019).
[3] Maifeld, A., et. al. Fasting alters the gut microbiome reducing blood pressure and body
weight in metabolic syndrome patients.Nature Communications, 2021; 12 (1) DOI:10.1038/s41467-021-22097-0