Für Erwachsene im mittleren Alter kann die Kombination aus regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung der Schlüssel zu einer guten kardiometabolischen Gesundheit im späteren Leben sein. Dies scheint aus einer kürzlich im „Journal of the American Heart Association“ veröffentlichten Studie hervorzugehen [1].
Kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Hypertonie, Adipositas, Dyslipidämie und chronische Nierenschäden sind Erkrankungen, die unter dem Begriff „kardiometabolische Erkrankungen“ zusammengefasst werden [2]. Ein Risikofaktor für die Verschlechterung der kadiometabolischen Gesundheit ist u. a. das metabolische Syndrom. Dieses Syndrom ist durch übermäßige Fettspeicherung um die Taille, Insulinresistenz, Hyperglykämie, Dyslipidämie und Bluthochdruck gekennzeichnet [3].
Die Regierung gibt in regelmäßigen Abständen Empfehlungen zu gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung ab. Die Frage ist, ob diese Empfehlungen, wenn sie befolgt werden, zu einem verringerten Risiko für die Entwicklung dieser Arten von kardiometabolischen Problemen beitragen können.
Die Studie [1] verwendete die Ergebnisse der Framingham Heart Study. Es wurden 2379 weiße Teilnehmer ausgewählt, mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren. Etwas mehr als die Hälfte (54,4 %) der Teilnehmer war weiblich. In der Studie wurde untersucht, inwieweit die Häufigkeit und Art der Bewegung sowie die Zusammensetzung der Ernährung der Teilnehmer den Empfehlungen der US-Regierung aus dem Jahr 2015 und 2018 entsprachen.
Die amerikanischen Empfehlungen zur gesunden Ernährung besagten, dass die Ernährung hauptsächlich aus nährstoffreichen Lebensmitteln bestehen sollte, wobei der Schwerpunkt auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen lag. Außerdem wurde empfohlen, mehr Meeresfrüchte, fettarme Milchprodukte und eine begrenzte Menge an magerem Fleisch, Geflügel und Eiern zu essen [4]. Diese Ernährungsempfehlung beinhaltet den Verzehr von Getreide, Vollkorn- und Milchprodukten. Dies sind Lebensmittel, die grundsätzlich nicht in die orthomolekulare, evolutionäre Sichtweise der Ernährung passen. Die Empfehlungen zur Bewegung beinhalteten ein Minimum von 150 Minuten mäßig intensiver oder 75 Minuten hochintensiver Bewegung pro Woche.
Von allen Studienteilnehmern befolgten nur 28 % sowohl die Empfehlungen zur Ernährung als auch zur Bewegung, während 47 % der Teilnehmer nur eine der beiden Arten von Empfehlungen (Bewegung oder Ernährung) befolgten. Bei den Teilnehmern, die sich nur an die Empfehlungen zur Bewegung hielten, sank das Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, um 51 %, während es bei den Teilnehmern, die sich nur an die Ernährungsrichtlinien hielten, nur 33 % betrug. Die Teilnehmer, die beide Richtlinien befolgten, hatten ein 65 % geringeres Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung eine Voraussetzung für eine optimale kardiometabolische Gesundheit im späteren Leben sein können. Das metabolische Syndrom ist einer der Risikofaktoren für die Entwicklung kardiometabolischer Erkrankungen. Die Kombination aus einem aktiven Leben und einer gesunden Ernährung reduziert die Chancen, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, erheblich. Diese Schlussfolgerung scheint auf der Grundlage der vorliegenden Studie gerechtfertigt.
Es wäre interessant zu sehen, ob eine Anpassung der verwendeten Ernährungsrichtlinien, so dass der Verzehr von Getreide und Milchprodukten nicht mehr empfohlen wird, die Ergebnisse weiter verbessern könnte.
Auffallend an dieser Studie ist, dass vor allem Bewegung eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung des metabolischen Syndroms zu spielen scheint, noch mehr als eine gesunde Ernährung. Die Kombination dieser beiden Lebensstil-Interventionen wirkt jedoch synergistisch.
Für einige Ihrer Kunden kann es anfangs schwierig sein, gleichzeitig ihre Ernährung umzustellen und sich mehr zu bewegen. In diesem Fall ist es ein guter Ansatzpunkt, Bewegungsempfehlungen zu geben, die mindestens 150 Minuten mäßig intensives Training pro Woche beinhalten. Auf diese Weise können die oben genannten Parameter, die zum metabolischen Syndrom gehören, verbessert werden und das Risiko einer Verschlechterung der kardiometabolischen Gesundheit sinkt. Dies gibt Ihnen und Ihrem Kunden auch etwas zusätzliche Zeit, um die Ernährung in dem Tempo anzupassen, das Ihrem Kunden passt, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
[1] Joowon Lee, Maura E. Walker, Maximillian T. Bourdillon, Nicole L. Spartano, Gail T. Rogers, Paul F. Jacques, Ramachandran S. Vasan, Vanessa Xanthakis. Conjoint Associations of Adherence to Physical Activity and Dietary Guidelines With Cardiometabolic Health: The Framingham Heart Study. Journal of the American Heart Association, 2021; DOI: 10.1161/JAHA.120.019800
[2] Chen Q, Shi X, Tang Y, Wang B, Xie HF, Shi W, Li J. Association between rosacea and cardiometabolic disease: A systematic review and meta-analysis. J Am Acad Dermatol. 2020 Nov;83(5):1331-1340. doi: 10.1016/j.jaad.2020.04.113. Epub 2020 Apr 28. PMID: 32360724.
[3] Zimmet PZ, Magliano DJ, Herman WH, Shaw JE. Diabetes: a 21st century challenge. Lancet Diabetes Endocrinol. 2014 Jan;2(1):56-64. doi: 10.1016/S2213-8587(13)70112-8. Epub 2013 Dec 3. PMID: 24622669.
[4] Shelley McGuire, U.S. Department of Agriculture and U.S. Department of Health and Human Services, Dietary Guidelines for Americans, 2010. 7th Edition, Washington, DC: U.S. Government Printing Office, January 2011, Advances in Nutrition, Volume 2, Issue 3, May 2011, Pages 293–294, https://doi.org/10.3945/an.111.000430